Aufgrund des anhaltenden Wohnraummangels sowohl in der Kernstadt Ravensburg als auch in allen ihren Ortschaften gilt es, für alle Segmente des Wohnungsmarktes die entsprechenden planungsrechtlichen Voraussetzungen zu schaffen. Hierzu kann auch das Wohngebiet am Hüttenberger Weg seinen Teil beitragen.
Für den identischen Geltungsbereich wurde bereits am 06.12.2021 der Bebauungsplan "Hüttenberger Weg" als Satzung beschlossen. Für das Planverfahren wurde der damals für solche Gebietsentwicklungen vom Gesetzgeber extra ins Leben gerufene § 13b BauGB angewendet. Im Nachhinein wurde diese Rechtsgrundlage als unwirksam erklärt, da sie gegen EU-Recht verstößt. Damit fiel auch für den Bebauungsplan die rechtliche Grundlage fort, so dass dieser infolge eines Normenkontrollantrages als unwirksam erklärt wurde.
Der städtebauliche Inhalt des Festsetzungskonzeptes des ungültigen Bebauungsplanes wurde dabei vom Gericht grundsätzlich positiv beurteilt. Daher werden diese Planinhalte in den Bebauungsplan "Hüttenberger Weg – Neuaufstellung" übernommen, der nun im Bauleit-planverfahren im etablierten Regelverfahren einen Umweltbericht mit einer naturschutzrechtlichen Eingriffs-/Ausgleichsbilanzierung sowie einem vollumfänglichen naturschutzfachlichen Ausgleich beinhaltet.
Das knapp 2 ha große Baugebiet wird über den nördlich verlaufenden Hüttenberger Weg erschlossen und bietet Potential für rund 100 Wohneinheiten (WE). Die Neubebauung soll ein möglichst breites Spektrum an verschiedenen Wohnformen anbieten, die Bewohner in verschiedenen Lebensphasen auch aus dem Quartier selbst anspricht. Hierzu gehören hochwertige Eigentumswohnungen und Häuser genauso wie Mietwohnraum sowie Wohnungen gemäß dem "Bündnis für bezahlbaren Wohnraum" und Baugemeinschaften.
Als Bautyp bzw. Wohnformen wird dies als Einfamilienhäuser, Doppelhäuser und kleinteiliger Geschosswohnungsbau umgesetzt werden können. Auch andere innovative Bauformen sind in dem Baugebiet vorstellbar. Bei entsprechender Nachfrage sind diese Wohnformen innerhalb des Festsetzungskonzeptes möglich. Konkret ist geplant, Realisierungsmöglichkeiten für rund 10 Mehrfamilienhäuser, 10 Doppelhaushälften und 6 Einzelhäuser zu schaffen.